Halbjahresbilanz des SV Wacker Burghausen – von A bis Z

Nach dem Heimauftritt gegen den SV Viktoria Aschaffenburg endete das Fußballjahr 2022 für die Mannschaft von Chef-Trainer Hannes Sigurdsson. Mit zum Teil zwei weniger ausgetragenen Partien befinden sich die Salzachstädter derzeit auf dem achten Tabellenplatz der Regionalliga Bayern. Nach 22 Spielen steht man mit acht Siegen, sieben Unentschieden und sieben Niederlagen bei 31 Punkten und weist mit 33:28 ein positives Torverhältnis auf.

 

Aufsteiger
Mit der SpVgg Ansbach, der DJK Vilzing und der SpVgg Hankofen-Hailing haben in der vergangenen Saison 2021/2022 drei Bayernligisten den Aufstieg in die Regionalliga Bayern geschafft und sich schnell in der höchsten Amateurliga des Freistaates eingefunden, wobei vor allem die DJK Vilzing zu Beginn der Saison für viel Furore gesorgt hatte: Am sechsten Spieltag übernahm das Team um Trainer Josef Eibl mit starken 15 Punkten zwischenzeitlich sogar die Tabellenführung. Mit inzwischen 29 Punkten aus 22 Spielen stehen die Oberpfälzer zur Winterpause auf dem zwölften Rang. Die Huthgarten-Kicker sind darüber hinaus auf dem besten Weg, sich zum Angstgegner der Salzachstädter zu entwickeln, nachdem sie die Elf von Hannes Sigurdsson sowohl am dritten Spieltag in der Liga mit 0:2 als auch im TOTO-Pokal-Achtelfinale mit 2:3 besiegen konnten. Die SpVgg Ansbach trotze dem Team um Kapitän Christoph Schulz zum Saisonauftakt durch einen beherzten Auftritt in der Wacker-Arena ein 2:2-Unentschieden ab und steht nach 23 Begegnungen auf dem elften Tabellenplatz der Regionalliga Bayern. Somit befindet sich von den drei Aufsteigern derzeit nur die SpVgg Hankofen-Hailing, welche mit 26 Punkten derzeit auf dem Relegationsrang 16 steht, tabellarisch in den Abstiegsregionen. Vor allem gegen das Spitzenduo der Liga zeigten die “Dorfbuam” im Fußballjahr 2022 jedoch, was in ihnen steckt: Nachdem sich die Niederbayern zum Saisonstart ein 1:1-Unentschieden bei den Würzburger Kickers erkämpften, gelang ihnen mit dem 1:2-Auswärtssieg über den derzeitigen Liga-Primus SpVgg Unterhaching ein echter Coup. Das Aufeinandertreffen in Burghausen konnten die Salzachstädter durch einen Treffer von Jerome Läubli in der 10. Spielminute mit 1:0 für sich entscheiden.

 

Befreiungsschlag

Seit mittlerweile sechs Spielen wartet der SV Wacker Burghausen auf einen Sieg in der Regionalliga Bayern und damit den so wichtigen Befreiungsschlag. Mit dem 1:1-Unentschieden am letzten Spieltag vor der Winterpause gegen den SV Viktoria Aschaffenburg, der zuvor drei Siege in Folge einfuhr und im Anschluss an das Spiel in der Wacker-Arena vor heimischer Kulisse den FC Bayern München II mit 3:2 besiegte, konnte zwar nicht die erhoffte Trendwende erreicht werden, jedoch war die Leistung auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. In der Winterpause heißt es für die Spieler und das Trainerteam nun zunächst, sich von den zurückliegenden Belastungen zu erholen, ehe im Januar die Vorbereitung auf die verbleibenden 16 Regionalliga-Spiele beginnt.

 

Captain

Auch in der Saison 2022/2023 wurde Christoph Schulz unter dem neu formierten Trainer-Team um Hannes Sigurdsson, Thomas Kurz und Michael Endlmaier als Kapitän der Salzachstädter bestätigt, stand bis zu seiner Verletzung (Adduktorenabriss) in allen 15 Ligaspielen in der Startelf und absolvierte 1.247 Spielminuten für den SV Wacker Burghausen. In den sechs darauffolgenden Spielen führte Vize-Kapitän Felix Bachschmid, der das letzte Pflichtspiel im Kalenderjahr 2022 aufgrund einer Gelb-Sperre verpasste und beim Heimspiel gegen den SV Viktoria Aschaffenburg vom dritten Kapitän Markus Schöller vertreten wurde, die Mannschaft aufs Feld.

 

Dauerbrenner

Zu den absoluten Dauerberennen in dieser Regionalliga-Spielzeit zählen Markus Schöller, Yannick Scholz und Felix Bachschmid. Schöller stand in allen 22 Ligaspielen über die vollen 90 Minuten auf dem Rasen und schaffte es so auf 1.980 Spielminuten. Mit 1.890 Spielminuten (bei 21 Spielen) folgt Yannick Scholz, der aufgrund der fünften gelben Karte beim Heimspiel gegen den FC Augsburg II pausieren musste. Auch Felix Bachschmid verpasste aus demselben Grund nur das letzte Spiel im Kalenderjahr gegen den SV Viktoria Aschaffenburg, wurde lediglich beim 4:0-Heimerfolg über den TSV Aubstadt nach 70 Minuten ausgewechselt und kommt demnach auf insgesamt 1.870 Einsatzminuten.

 

Einwechslungen

Vor allem bei den engen Spielen gegen Türkgücü München (2. Spieltag) und beim SV Heimstetten (10. Spieltag) bewies SVW-Coach Sigurdsson ein glückliches Händchen und wechselte jeweils die spielentscheidenden Siegtorschützen ein. Gegen den Drittligaabsteiger stand es vor 760 Zuschauern in der Wacker-Arena lange 1:1-Unentschieden, ehe der in der 77. Spielminute eingewechselte Edin Hyseni in der Nachspielzeit per Kopf den vielumjubelten Treffer zum 2:1-Heimerfolg markieren konnte. Beim Auswärtsspiel in Heimstetten kam Maximilian Reiter in der 65. Spielminute für Antonio Trograncic neu in die Partie, nachdem die Salzachstädter kurz zuvor mit 1:0 in Rückstand geraten waren. Nach dem anschließenden Ausgleichstreffer durch Felix Bachschmid war es kurz vor Schluss (89.) Reiter, der nach einer Hereingabe von der rechten Seite per Volley das Tor zum 1:2-Auswärtssieg erzielen konnte. Mit 14 Einwechslungen ist Milos Lukic bislang der am häufigsten eingewechselte Spieler beim SV Wacker Burghausen.

 

Fairnesstabelle

Dass vom Trainerteam eine aggressive Spielweise gefordert wird, macht sich auch in der Fairnesstabelle der Regionalliga Bayern bemerkbar: Mit 72 gelben und fünf gelb-roten Karten überwintert der SV Wacker Burghausen hier auf dem letzten Platz, wobei die Statistik auch die persönlichen Strafen gegen Chef-Coach Hannes Sigurdsson (vier gelbe Karten) und den sportlichen Leiter Karl-Heinz Fenk (gelb-rote Karte im Spiel gegen den FC Pipinsried) beinhaltet.

 

Gelbe Karten

Apropos gelbe Karten: Die meisten davon erhielten in der bisherigen Spielzeit das Innenverteidiger-Duo aus Viktor Miftaraj (neun gelbe Karten) und Yannick Scholz (acht gelbe Karten). In das Ranking der fleißigsten Sammler des gelben Kartons reiht sich auch Thomas Winklbauer mit sechs Verwarnungen auf dem dritten Platz ein.

 

Hannes Sigurdsson

Der 39-jährige Isländer wechselte im Sommer als Chef-Trainer vom FC Deisenhofen an die Salzach und leitet seitdem die sportlichen Geschicke auf dem Rasen beim SV Wacker Burghausen. Pünktlich zur Winterpause fällt Sigurdssons persönliches Fazit wie folgt aus: “Es war ein turbulenter Sommer mit vielen Ab- und vielen Neuzugängen. Trotzdem haben wir schnell unseren Weg gefunden, weshalb wir auch eine sehr gute Phase mit elf Spielen ohne Niederlage hatten und in der Tabelle zu Recht weit oben standen. Danach kam dann eine schlechtere Phase mit vielen verletzten Spielern, in der wir viel über uns selbst lernen konnten und auch einige junge Spieler ihre Chance bekommen haben. Wir haben mit unserer jungen und hungrigen Mannschaft definitiv ein sehr großes Potential, was wir über weite Strecken auch auf dem Platz abgerufen haben und zeigen konnten. Es macht sehr viel Spaß mit den Spielern zu arbeiten. Dass wir beim letzten Heimspiel gegen Aschaffenburg ein halbwegs gutes Ergebnis erzielen konnten, war vor der Winterpause für uns als Mannschaft und für unsere Fans, die sowohl in der guten als auch in der schlechten Phase immer hinter uns standen und uns lautstark supportet haben, extrem wichtig. Wir haben in den wenigen Monaten gemeinsam bereits sehr viel erlebt und freuen uns schon jetzt auf die verbleibenden Regionalliga-Spiele in der Saison 2022/2023.” Auch an seinem neuen Wohnort Burghausen, an den der Wacker-Coach aufgrund seiner Trainertätigkeit umgezogen ist, gefällt es dem gebürtigen Isländer sehr gut: “Ich wohne seit diesem Sommer in Burghausen und fühle mich sowohl im Verein als auch in der Stadt sehr wohl! Ich durfte sehr viele sympathische und nette Menschen kennenlernen, wofür ich extrem dankbar bin. Abschließend möchte ich allen Mitarbeitern, Spielern und Unterstützern des Vereins sowie auch den treuen Fans frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.”

 

International

Der SV Wacker Burghausen verbindet mit seiner Regionalliga-Mannschaft in der Saison 2022/2023 insgesamt neun unterschiedliche Nationen: Während mit Fabian Stapfer, Yannick Scholz, Milos Lukic, Christoph Schulz, Denis Ade, Maximilian Reiter, Christian Fischer, Felix Bachschmid, Thomas Winklbauer, Nicholas Helmbrecht und Kenneth Sigl insgesamt elf Spieler ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, haben mit Viktor Miftaraj (deutsch-kosovarisch), Luca Beckenbauer (deutsch-österreichisch), Arjon Kryeziu (deutsch-albanisch), Aboubacar Cisse (österreichisch-ivorisch), Edin Hyseni (deutsch-kosovarisch), Johann Djayo (deutsch-kamerunisch) und Darko Lukic (deutsch-serbisch) auch sieben Spieler eine doppelte Staatsbürgerschaft. Hinzu kommen Markus Schöller, Daniel Stjepanovic und Moritz Sommerauer mit der österreichischen, Jerome Läubli mit der schweizerischen und Antonio Trograncic sowie Andrija Bosnjak mit der kroatischen Staatsbürgerschaft. Flügelspieler Edin Hyseni wurde im September 2022 vom kosovarischen Cheftrainer Afrim Tovërlani sogar für das achttägige Trainingslager der U21-Nationalmannschaft in Antalya (Türkei) nominiert und stand in den beiden Testspielen gegen die A-Nationalmannschaft Grönlands sowie die türkische Mannschaft FK Döşemealtı Antalya insgesamt 75 Spielminuten auf dem Rasen.

 

Jugend

Neben Milos Lukic, der aufgrund seiner starken Leistungen in der U19 schon zu Beginn des Jahres als jüngerer A-Jugend-Jahrgang fest in den Kader der ersten Mannschaft übernommen wurde und in der laufenden Saison bereits 17 Einsätze verzeichnen konnte, feierten mit Erich Kirchgessner und Emin Salispahic zwei weitere etatmäßige U19-Spieler ihr Regionalliga-Debüt. Julian Dolenga und Tobias Duxner standen ebenfalls jeweils zum ersten Mal im Kader, blieben jedoch bislang noch ohne Einsatzminute. Mit Daniel Stjepanovic, der aufgrund seines jungen Alters auch noch in der U19 spielen könnte, verpflichtete der SV Wacker Burghausen in der Sommertransferperiode zudem ein hoffnungsvolles Außenverteidiger-Talent aus der Akademie von RB Salzburg. Der 18-jährige Österreicher hatte im vergangenen Halbjahr immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und kam daher zunächst nur zu Kurzeinsätzen. Vor seiner aktuellen Bänderverletzung am Sprunggelenk stand Stjepanovic zuletzt jedoch in drei Spielen in Folge gegen den VfB Eichstätt, die SpVgg Ansbach und Türkgücü München in der Startelf.

 

Konter

21 Prozent und damit sieben der bislang 33 Saisontore erzielte der SV Wacker Burghausen per Konter. Ligaintern stehen die Salzachstädter damit – prozentgleich mit dem TSV Buchbach – auf dem 13. Tabellenplatz. Im Vergleich dazu stehen für das Team um Chef-Trainer Hannes Sigurdsson 16 Treffer nach eigenem Spielaufbau, fünf Tore nach Ecken, vier Tore nach einem direkten oder indirekten Freistoß sowie ein verwandelter Elfmeter zu Buche.

 

Liga

Nach der coronabedingt abgebrochenen Spielzeit 2019/2021 ist die Regionalliga Bayern in dieser Saison zum zweiten Mal in Folge mit 20 Mannschaften an den Start gegangen. Neben den bereits zuvor angeführten Aufsteigern kamen auch der FC Würzburger Kickers und Türkgücü München als Absteiger aus der 3. Liga neu dazu. Während die Neuperlacher nach dem insolvenzbedingten Abstieg zur Winterpause auf Tabellenplatz fünf rangieren, befinden sich die Kickers mit 54 Punkten und damit nur drei Zählern Rückstand auf Rang zwei hinter Spitzenreiter Unterhaching. Das Team, welches sich am Ende im spannenden Zweikampf um die Meisterschaft durchsetzen kann, wird in zwei Relegationsspielen gegen den Meister aus der Regionalliga Nordost um den Aufstieg in die Drittklassigkeit spielen. Im Tabellenkeller werden zum Ende dieser Spielzeit insgesamt vier Mannschaften sicher in die Bayernliga absteigen, während zwei Teams den Gang in die Relegation antreten und um den Regionalliga-Verbleib zittern müssen.

 

Mentalität

Trainer Hannes Sigurdsson fordert von seiner jungen Mannschaft vor allem eins: Mentalität. Mit der richtigen Einstellung zum Spiel, so ist sich der Chef-Trainer sicher, entscheidet man Spiele. Die isländische Kriegermentalität setzte der SV Wacker in den meisten Partien konsequent um und kämpfte oft bis in die Nachspielzeit um jeden Zentimeter Rasen. Zweimal wurde dies in Form von Punkten belohnt. So konnte man im Heimspiel gegen Türkgücü München in letzter Sekunde den 3:2 (Edin Hyseni) Erfolg bejubeln. Im letzten Match in der Wacker-Arena vor der Winterpause bekam man kurz vor dem Ende einen Strafstoß zugesprochen, den Thomas Winklbauer zum Punktgewinn verwandeln konnte.

 

Neuzugänge

Auf acht Abgänge (Georgios Spanoudakis, Ryosuke Kikuchi, Lukas Mazagg, Kevin Hingerl, Christoph Maier, Sammy Ammari, Noah Agbaje und Lukas Schlosser) folgten in der Sommertransferperiode mit Viktor Miftaraj, Kenneth Sigl, Thomas Winklbauer, Yannick Scholz, Johann Djayo, Aboubacar Cissé, Arjon Kryeziu, Edin Hyseni, Daniel Stjepanovic und Luca Beckenbauer ebenfalls acht externe Neuzugänge. Dazu wurde die Mannschaft von dem neu-formierten Trainerteam mit Hannes Sigurdsson als Chef-Coach, dem ehemaligen SVW-Profi Thomas Kurz als Co-Trainer und Michael Endlmaier als Torwart-Trainer übernommen.

 

Offensive

Die Offensive des SV Wacker Burghausen findet sich im Mittelfeld der Regionalliga Bayern wieder. In 22 Partien erzielte man 33 Treffer. Dies entspricht einem Torschnitt von 1,5 Toren pro Partie. In der Schwächephase im Herbst verlor man im Sturm etwas an Durchschlagskraft. Insgesamt trugen sich in der Spielzeit 2022/2023 bislang elf unterschiedliche Spieler in die Torschützenliste ein.

 

Pokal

In der ersten Runde des Bayerischen TOTO-Pokals der Saison 2022/2023 gastierte der SV Wacker Burghausen beim TSV Bobingen: In einer umkämpften Begegnung bot der schwäbische Bezirksligist den Salzachstädtern lange Paroli und kam sowohl nach der 0:1-Führung durch Viktor Miftaraj (3.) als auch nach dem erneuten 1:2-Führungstreffer durch Johann Djayo zurück ins Spiel, ehe Kenneth Sigl die Gäste in der 82. Spielminute erlöste und mit seinem späten Tor zum 2:3 das Weiterkommen perfekt machte. Nur drei Wochen später kam es in Wasserburg in der zweiten Runde zum Wiedersehen mit Harry Mayer, der in der Vorsaison beim SVW noch Co-Trainer unter Leonhard Haas war und zu Saisonbeginn den Landesligisten TSV 1880 Wasserburg als Chef-Coach übernommen hatte. Die 650 Zuschauer auf dem Sportplatz an der Landwehrstraße sahen eine erneut sehr enge Begegnung, die Burghausen erst in der 88. Spielminute durch einen Sonntagsschuss am Dienstagabend von Denis Ade mit 0:1 für sich entscheiden konnte. Vor heimischer Kulisse in der Wacker-Arena fand anschließend am 06. September 2022 das Achtelfinale gegen den Ligakonkurrenten DJK Vilzing statt. Der Spielverlauf glich der Partie in der ersten Runde beim TSV Bobingen, jedoch bewiesen diesmal die Salzachstädter Moral und kamen jeweils nach 0:1- und 1:2-Rückstand durch Thomas Winklbauer (44.) und Viktor Miftaraj (67.) zurück ins Spiel. Die Gäste aus der Oberpfalz ließen sich davon jedoch nicht aus dem Konzept bringen und kamen in der 84. Minute durch Thomas Stowasser zum erneuten Führungstreffer (2:3), der gleichzeitig die Entscheidung brachte und das bittere Aus für den SV Wacker Burghausen besiegelte.

 

Qualität

Zu Saisonbeginn erwartete wohl niemand, dass sich die runderneuerte Wacker-Elf im oberen Tabellendrittel festsetzen kann. Die ersten Spiele, vor allem gegen Unterhaching, Türkgücü München und auch die U23- Mannschaft des FC Bayern haben jedoch gezeigt, dass die Elf von Hannes Sigurdsson in der Spitze viel Qualität aufbieten kann.

 

Rückrunde

Nachdem der SV Wacker Burghausen zum Ende der Hinrunde bereits drei Niederlagen in Folge hinnehmen musste, unterlag das von Verletzungen geplagte Team um Co-Kapitän Felix Bachschmid auch zum Auftakt in die Rückrunde zunächst der SpVgg Ansbach mit 1:0 und anschließend Türkgücü München mit 2:0. Beim letzten Heimspiel des Kalenderjahres gegen den SV Viktoria Aschaffenburg erkämpften sich die Salzachstädter nach einer guten Leistung durch einen Elfmetertreffer von Thomas Winklbauer in der Nachspielzeit (90.+5) ein verdientes 1:1-Unentschieden. Das erste Regionalliga-Spiel im neuen Jahr findet am 25. Februar 2023 um 14 Uhr vor heimischer Kulisse in der Wacker-Arena gegen den 1. FC Schweinfurt 05 statt, ehe Burghausen am darauffolgenden Samstagnachmittag (04.03. Um 14 Uhr) beim TSV Buchbach gefordert ist.

 

Spitzenspiel

Zum absoluten Spitzenspiel sollte es am Tag der deutschen Einheit (15. Spieltag) vor der beeindruckenden Kulisse von 3.409 Zuschauern in der Flyeralarm-Arena kommen: Mit einem Sieg hätten die drittplatzierten Salzachstädter den Abstand auf Tabellenführer Würzburg auf zwei Punkte verkürzen können. Am Ende stand vor rund 150 mitgereisten Burghausen-Anhängern, die das Team über 90 Minuten lautstark unterstützten, trotz eines leidenschaftlichen sowie aufopferungsvollen Kampfs und einer 0:1-Halbzeitführung durch Thomas Winklbauer (30.) eine 3:1-Niederlage gegen starke Kickers zu Buche.

 

Torjäger

Thomas Winklbauer, der im Burghauser Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet wurde und nach einer zweieinhalbjährigen Zwischenstation beim TSV Buchbach zu Beginn der Saison 2022/2023 an die Salzach zurückkehrte, führt die mannschaftsinterne Torschützenliste des SV Wacker Burghausen derzeit mit neun Treffern an. Ihm folgt der kroatische Mittelstürmer Andrija Bosnjak (vier Tore), während sich Felix Bachschmid und Kenneth Sigl mit jeweils drei Toren den dritten Rang teilen.

 

Ungeschlagen-Serie

Die Niederlage im Spitzenspiel gegen die Würzburger Kickers beendete gleichzeitig auch die beeindruckende Serie des SV Wacker Burghausen von elf ungeschlagenen Regionalliga-Begegnungen in Folge. Auf die 0:2-Heimniederlage gegen die DJK Vilzing am 3. Spieltag folgten sechs Siege und fünf Unentschieden, wodurch die Wacker-Elf nie den Anschluss an das Spitzenduo (SpVgg Unterhaching und FC Würzburger Kickers) in der Regionalliga Bayern verlor. Die Mannschaft um Coach Hannes Sigurdsson zeigte auch nach der Niederlage bei den Unterfranken zunächst die richtige Reaktion und besiegte die SpVgg Hankofen-Hailing am 16. Spieltag in der Wacker-Arena mit 1:0. Anschließend folgten von Mitte Oktober bis Mitte November fünf Niederlagen in Serie bei 1:9 Toren, wobei sich vor allem auch die vielen Ausfälle auf Seiten der Salzachstädter bemerkbar machten. So rutschte der SV Wacker Burghausen vor dem letzten Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg in der Tabelle vom dritten auf den siebten Tabellenplatz ab.

 

Verletzungen / Verpasste Spiele

Die Verletztenliste beim SV Wacker Burghausen in der Saison 2022/2023 ist lang: Nicholas Helmbrecht, der bereits seit Januar an einem Kreuzbandriss laboriert und daher im Fußballjahr 2022 noch kein einziges Pflichtspiel für die Salzachstädter absolvieren konnte, wird in der Wintervorbereitung ab Januar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Ebenfalls einen Kreuzbandriss zog sich Christian Fischer zu, weshalb der 19-jährige Mittelfeldspieler seit dem 11. August 2022 bereits 18 Regionalliga-Spiele verpasste und dem Trainergespann um Chef-Coach Hannes Sigurdsson voraussichtlich auch in der Restsaison nicht zur Verfügung stehen wird. Aboubacar Cisse (Sprunggelenksprobleme; zehn verpasste Ligaspiele) und Johann Djayo (muskuläre Probleme; neun verpasste Ligaspiele) konnten zuletzt wieder am Mannschaftstraining teilnehmen und verzeichneten in den Spielen gegen die SpVgg Ansbach, Türkgücü München und den SV Viktoria Aschaffenburg zum Endspurt im Kalenderjahr 2022 ihre ersten Einsätze nach mehrwöchiger Verletzungspause. Mittelfeldregisseur Denis Ade erlitt nach einem Foulspiel im Totopokal-Achtelfinale gegen die DJK Vilzing einen Syndesmosebandriss und konnte deshalb an bislang 12 Partien nicht mitwirken. Christoph Schulz zog sich beim Spitzenspiel gegen die Würzburger Kickers bei einer Landung ohne Gegnereinwirkung einen Adduktorenabriss zu und ist nach Christian Fischer sowie Denis Ade der insgesamt dritte SVW-Spieler, der sich in der laufenden Saison einer Operation unterziehen musste. Seit mittlerweile acht Spielen muss die Mannschaft bereits ohne ihren 26-jährigen Kapitän auskommen. Aufgrund von Querfortsatz-Frakturen an drei Wirbeln aus dem Spiel beim 1. FC Nürnberg II fiel auch Jerome Läubli für insgesamt vier Partien aus, kehrte aber beim vergangenen Heimspiel gegen den SV Viktoria Aschaffenburg zurück auf den Rasen. Seit Mitte Oktober fehlt auch Antonio Trograncic. Der Mittelfeld-Mann plagt sich mit älteren Blessuren am Sprunggelenk herum. Er verpasste bis zur Winterpause fünf Spiele. In Summe fehlen den genannten Spielern somit ganze 88 Spiele. Hinzu kommen weitere einzelne Spielausfälle von kurzzeitig angeschlagenen Spielern.

 

Wacker-Arena

Vor heimischer Kulisse musste der SV Wacker Burghausen in dieser Spielzeit insgesamt nur zwei Niederlagen hinnehmen. Demgegenüber stehen fünf Siege und vier Unentschieden (19 Punkte) bei einem Torverhältnis von 22:12 Toren. Besonders hervorzuheben sind der Heimerfolg gegen den aktuellen Tabellenführer SpVgg Unterhaching (3:1) um ihren prominenten Chef-Trainer Sandro Wagner und der 5:0-Kantersieg über den FC Bayern München II vor 1.448 Zuschauern. Insgesamt besuchten in den elf absolvierten Heimpartien 9.940 Besucher die Wacker-Arena, was einen Zuschauerschnitt von 904 Zuschauern pro Spiel ergibt. Damit reiht man sich im ligainternen Ranking auf Platz sieben ein.

 

X für Unentschieden

Mit sieben Unentschieden in 22 Spielen teilt sich der SV Wacker Burghausen mit dem SV Viktoria Aschaffenburg den zweiten Platz in der Remis-Tabelle der Regionalliga Bayern. Spitzenreiter in dieser ligainternen Statistik ist der TSV Buchbach mit insgesamt bereits neun Unentschieden. Mit vier Punkteteilungen in Serie vom sechsten bis zum neunten Spieltag gegen den 1. FC Schweinfurt (1:1), den TSV Buchbach (2:2), den FV Illertissen (0:0) und den FC Augsburg II (1:1) hatten die Salzachstädter nach dem TSV Rain am Lech (fünf Unentschieden am Stück) in dieser Spielzeit eine der längsten Unentschieden-Serien aller bayerischen Regionalligisten.

 

Youngster

Dass beim SV Wacker Burghausen vor allem auf junge Talente gesetzt und auf deren Weiterentwicklung sowie gezielte Förderung viel wert gelegt wird, zeigt der diesjährige Altersdurchschnitt der Mannschaft: Mit einem Altersdurchschnitt von 22,7 Jahren pro Spiel bei insgesamt 23 eingesetzten Spielern stellen die Salzachstädter nach den Bundesliga-Zweitvertretungen des FC Bayern München (19,5), des 1. FC Nürnberg (19,8), des FC Augsburg (20,5) und der SpVgg Greuther Fürth (21,2) die jüngste Mannschaft in der Regionalliga Bayern. Die jüngste Startelf (22,1 Jahre) stellte Chef-Trainer Hannes Sigurdsson beim Auswärtsspiel gegen die SpVgg Ansbach auf. “Mit insgesamt vier noch für die U19 spielberechtigten Spielern, die bei uns schon Regionalliga-Luft schnuppern konnten, haben wir einen weiteren Schritt in Richtung Durchlässigkeit des eigenen Nachwuchsleistungszentrums geschafft”, so Geschäftsführer Andreas Huber.

 

Zweikampf

Mit nur 28 Gegentoren in 22 Spielen stellt der SV Wacker Burghausen die fünftbeste Abwehr der Liga. Angeführt wird die Statistik von der SpVgg Unterhaching, die nur 21 Gegentreffer hinnehmen musste. In insgesamt fünf Ligaspielen gegen den FV Illertissen (0:0), den TSV Rain am Lech (0:2), den FC Bayern München II (5:0), den TSV Aubstadt (4:0) und die SpVgg Hankofen-Hailing (1:0) behielten Torhüter Markus Schöller und seiner Vorderleute eine weiße Weste.